Fußballgroßmacht Steiermark
Mit fünf Steirern gegen die Türkei

- Drei Steirerbuam auf einen Haufen: Marcel Sabitzer klatscht mit Stefan Posch ab, im Hintergrund ist Romano Schmid
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Ein halbes Dutzend Steirer könnte am Dienstag mithelfen, österreichische Sportgeschichte zu schreiben. Kevin Danso, Marcel Sabitzer, Stefan Posch, Romano Schmid, Michael Gregoritsch und Florian Kainz stehen entweder in der Startelf um 21 Uhr im EM-Achtelfinale gegen die Türkei oder sitzen in Leipzig auf der Bank.
LEIPZIG. Wenn in den nächsten Stunden nichts Unvorhergesehenes passiert, werden im entscheidenden EM-Achtelfinalmatch der Österreicher um 21 Uhr gegen die Türkei in Leipzig fünf "Steirerbuam" beginnen. Der Voitsberger Kevin Danso und der Judenburger Stefan Posch in der Abwehr, der Weizer Marcel Sabitzer und der Vasoldsberger Romano Schmid im Mittelfeld und der Grazer Michael Gregoritsch. Nur der Stattegger Florian Kainz sitzt zum Beginn auf der Ersatzbank.
Die Heimat der EM-Helden
Die Wurzeln von Romano Schmid liegen in Vasoldsberg, wo er schon als Kindergartenkind den Fußball liebte und im Alter zwischen fünf und neun Jahren beim USV Vasoldsberg kickte. Danach wechselte er zum SK Sturm, wo er bis zum Jahr 2017 die Akademielaufbahn durchlief. Schmid ist auch als Legionär von Werder Bremen und Nationalteamkicker - er debütierte vor zwei Jahren im A-Nationalteam - bodenständig geblieben und hat noch wie vor Kontakte nach Vasoldsberg.

- Der Moment zum Gruppensieg: Marcel Sabitzer trifft gegen die Niederlande.
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Marcel Sabitzer wurde der Fußball bereits in die Wiege gelegt, denn schon sein Vater Herfried Sabitzer war ein legendärer Stürmer beim GAK, bei Salzburg und beim LASK. Im Nationalteam traf er gegen Liechtenstein. Marcel wurde zwar in Wels geboren, seine Jugend verbrachte er aber in der Sportmittelschule Weiz, die er von 2004 bis 2008 besuchte und natürlich beim GAK. Der größte Unterschied zwischen Vater und Sohn Sabitzer? Er habe nie den Körper eines Modellathleten gehabt, so der Vater. Marcel schon und er war und ist extrem ehrgeizig. Das sah man auch nach dem verlorenen Champions League-Finale mit Dortmund.

- Michael Gregoritsch dürfte am Dienstag als einzige echte Sturmspitze gegen die Türkei beginnen.
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Vater-Sohn-Beziehung
Eine enge fußballerische Vater-Sohn-Beziehung haben auch Werner und Michael Gregoritsch. Der aktuelle österreichische U-21-Teamchef war in seiner aktiven Laufbahn ebenfalls Stürmer und ist als Trainer sehr erfolgreich. Daheim in Graz gab es nur das Thema Fußball als Berufsidee. Michael spielte zuerst beim GAK und wechselte danach in die Akademie nach Kapfenberg. Dort spielte er auch unter seinem Vater und erzielte in der Liga bereits mit seinem zweiten Ballkontakt das erste Tor. Michael sieht seinen Vater eher als Freund denn als Trainer. Er läuft immer noch mit der Rückennummer 11 seines Vaters auf, auch in der deutschen Bundesliga bei Freiburg. Wenn diese vergeben ist, kann es auch die 38 sein (3+8=11).

- Kevin Danso (r.) im Abschlusstraining in Leipzig mit Marko Arnautovic, Romano Schmid und Philipp Mwene
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Stefan Posch stammt aus Judenburg, wie übrigens auch Marcel Sabitzers Vater Herfried. Poschs Großvater war Bauer und so lernte Stefan früh das Landleben kennen. Kühe melken und Traktor fahren sind keine Herausforderungen für den Bologna-Legionär. Er hat einen älteren Bruder namens Philipp, der ebenfalls Fußballer und vierfacher österreichischer U-21-Teamspieler ist. Seine ersten Gehversuche machte Stefan Posch beim Tus Kraubath, danach kickte er bei DSV Leoben, ehe er zum Sturm-Nachwuchs wechselte. 2011 entschied er sich für die Akademie der Admira. Im Jahr 2016 war er mit 16 drauf und dran, zum FC Arsenal zu wechseln, aber es kam keine Einigung mit der Admira zustande. In seiner Kindheit war Posch auch ein äußerst talentierter Skifahrer.
Geboren in Voitsberg
Kevin Danso ist gebürtiger Voitsberger, weil seine Familie von Ghana nach Österreich kam. Bei der Geburt im LKH Voitsberg wurde Dansos Mutter von der ehemaligen Bibliothekarin Biggi Sturm unterstützt. Einen Platz zum Wohnen bot Christine Lantos der Familie an, sie ist auch die Taufpatin von Kevin Danso. Mit ihr gründete er vor einem Jahr den Verein "DANnSO" mit Sitz in der Voitsberger Maltesergasse. Schwerpunkte sind die Lernbegleitung und der Bezug zur Natur, wo Kinder und Jugendliche zur Ruhe kommen und sich entfalten können. Der Verein ist ein Dankeschön Dansos zu sehen, dass er in Voitsberg zu gut aufgenommen wurde. Die drei Brüder Emmanuel, Kevin und Josef wechselten mit ihren Eltern nach England, als er sechs war, dort kam dann seine Karriere in Fahrt. Aber mit Voitsberg ist und bleibt Danso eng in Verbindung.

- Florian Kainz dürfte der einzige Steirer sein, der nicht von Anfang an spielt.
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Florian Kainz machte seine ersten fußballerischen Gehversuche als Siebenjähriger beim steirischen Unterklasseverein FC Stattegg, im Jahr 2000 wurde er an den SK Sturm verliehen, der ihn 2002 verpflichtete. Bei den Grazern durchlief der Kapitän des FC Köln bis zur Fußballakademie die verschiedenen Altersstufen und erhielt eine profunde fußballerische Ausbildung.
Steirische Spieler im ÖFB-Aufgebot:
- Kevin Danso (25)
Geburtsort: Voitsberg
Verein: RC Lens (FRA)
Marktwert: 25 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.at)
- Marcel Sabitzer (30)
Geburtsort: Wels
Verein: Borussia Dortmund (GER)
Marktwert: 20 Millionen Euro
- Stefan Posch (27)
Geburtsort: Judenburg
Verein: FC Bologna (ITA)
Marktwert: 14 Millionen Euro
- Romano Schmid (24)
Geburtsort: Graz
Verein: Werder Bremen (GER)
Marktwert: 10 Millionen Euro
- Michael Gregoritsch (30)
Geburtsort: Graz
Verein: SC Freiburg (GER)
Marktwert: 8 Millionen Euro
- Florian Kainz (31)
Geburtsort: Graz
Verein: 1. FC Köln (GER)
Marktwert: 2,5 Millionen Euro
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